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Mediation zwischen öffentlichen Institutionen

Trotz des geteilten Interesses, dem Allgemeinwohl zu dienen, stehen die Partikular-Interessen staatlicher und anderer öffentlicher Einrichtungen einander oft entgegen.

Ausdruck der Notwendigkeit politischer Kompromisse ist z.B. das regelmäßige Tauziehen zwischen Bundesumweltministerium und Bundeslandwirtschaftsministerium hinsichtlich neuer Gesetzgebung – bspw. mit Blick auf den örtlichen und mengenmäßigen Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und Herbiziden.

Dies verdeutlicht ebenso die Notwendigkeit von Verhandlung und Austausch. Denn erstens sind Kompromisse unumstößlich und zweitens wissen Mitarbeitende einzelner Institutionen oft gar nicht, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen und ihr politisches Handeln für andere öffentliche Einrichtungen hat.

Einem produktiven Austausch laufen dabei oft die spezielle gedankliche und funktionelle Ausrichtung von Institutionen zuwider. Verfestigte und schwer bewegliche behördliche Abläufe wie auch starke Arbeitshierarchien sind ein zusätzliches Hindernis.

Wie kann Vermittlung von außen hier helfen, den nötigen Austausch voranzutreiben und eine produktive Zusammenarbeit fördern?

Gleiches Ziel – andere Rationalitäten

Auch wenn öffentliche Einrichtungen alle ihrer Idee nach dem Gemeinwohl dienen, so heißt dies nicht, dass das Verfolgen ihrer Ziele immer miteinander im Einklang steht.
In einem Projekt rund um eine Unterkunft für geflüchtete Menschen in Augsburg konnte ich erleben, wie die geteilte Absicht zu einer guten Unterbringung von Geflüchteten in einer für die Umgebung verträglichen Weise für unterschiedliche Institutionen von unterschiedlichen Prioritätensetzungen und Sachzwängen geprägt sein kann.
Die Menschen, die vor Ort in das Geschehen eingebunden waren, hatten alle ein Interesse an einer möglichst günstigen Ausgestaltung der Situation. Allerdings standen dabei für die Diakonie, die Regierung von Schwaben, die Stadtpolitik und die Polizei je unterschiedliche Dinge im Vordergrund.

Vermittlung erhöht die Chance einvernehmlichen und effizienten Handelns

In einem solchen Kontext erweist es sich schnell als unmöglich, allen Interessen und Wünschen in idealer Form gerecht zu werden. Was das Projekt gezeigt hat, ist jedoch, dass ein moderierter Austausch zwischen diesen Institutionen wechselseitiges Verständnis für die jeweiligen Rationalitäten schafft, indem für alle klar wird, welche Notwendigkeiten und Möglichkeiten im Raum stehen.
Auf diese Weise wächst die Chance einvernehmlichen Handelns. Denn je mehr die Menschen, die innerhalb der betreffenden Institutionen arbeiten, in einen echten Kontakt miteinander kommen, desto mehr sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass diese absichtlich oder unabsichtlich einander entgegenwirkend handeln. Vielmehr bündeln sie auf diesem Wege ihre Kräfte und können schließlich gemeinsam effizienter im Sinne des übergeordneten Zieles voranschreiten.

Verpasste Chancen und ihre Folgen

Wird es versäumt, frühzeitig einen Dialog zwischen den beteiligten Institutionen einzuleiten, so können die Folgekosten enorm sein. Das bekannte Beispiel von „Stuttgart 21“ demonstriert, wie groß der wirtschaftliche Schaden ausfällt, wird diese Chance verpasst. Hinzu kommen die großen emotionalen Kosten, d.h., z.B. der Vertrauensverlust seitens der Zivilgesellschaft in das Funktionieren staatlicher und ehemals staatlicher (DB) Institutionen in ihrem Sinne.

Von übereinstimmenden und konkurrierenden Zielen

Freilich handelt es sich bei „Stuttgart 21“ um ein überaus komplexes Beispiel, da in diesem Fall staatliche, (privat-)wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Institutionen bzw. Gruppierungen involviert sind.
In anderen Konstellationen wird jedoch ebenfalls leicht deutlich, wie staatliche Einrichtungen einander die Arbeit schwierig machen können. Einfach erkennbar ist dies bspw. im Hinblick auf die einander teils zuwiderlaufenden Interessen der Bundesministerien für Umwelt auf der einen und für Verkehr und für Wirtschaft auf der anderen Seite.
Im Bereich innovativer, umweltschonender Transportmöglichkeiten mögen die ökologischen schnell mit den unternehmerisch-(volks-)wirtschaftlichen Zielen harmonieren. Geht es hingegen um einen Ausbau von Flughäfen und -netzen, sieht dies gleich ganz anders aus.

Eine verbesserte Vernetzung erhöht das Gemeinwohl – auf Bundesebene wie auch auf der Ebene der Länder, der Lokalregierungen, der Gemeinden oder der Kommunen.

Als Ihr Mediator helfe ich, den Austausch von Informationen und wechselseitiges Verständnis zu befördern, um zu einem höheren Maß an Koordination und Kooperation zu gelangen.

Dies kann letzten Endes nur zwischen den Menschen geschehen, die für öffentliche Einrichtungen arbeiten.

Es ist irreführend, diese Institutionen als abstrakte Gebilde zu denken. Denn politisches Handeln erfolgt letztlich immer durch Menschen.

Im Sinne eines größtmöglichen Gemeinwohls ist es also wichtig, Menschen institutionenübergreifend in einen verstärkten Austausch zu bringen und auch innerhalb von Einrichtungen für eine vertiefte Kommunikation Sorge zu tragen.

Als Ihr Mediator stehe ich Ihnen zur Verfügung, um Konflikte zwischen öffentlichen Einrichtungen produktiv zu bearbeiten.

Genauso stehe ich Ihnen dabei zur Seite, innerhalb von Institutionen – bspw. über Hierarchie-Ebenen hinweg – eine verbesserte Zusammenarbeit zu erreichen (vgl. Mediation innerhalb von Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen).

Mediation eröffnet den Blick auf zuvor nicht gesehene oder unberücksichtigte Möglichkeiten, öffentliches Leben zu gestalten. So können öffentliche Einrichtungen ihren gesellschaftlichen Auftrag mit vereinten Kräften am besten verwirklichen.

Für ein auf Sie, Ihre Einrichtungen und Ihre Themen von öffentlichem Interesse zugeschnittenes Angebot nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu mir auf.