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Mediation unter Nachbar*innen

Grundstück an Grundstück zu leben bedeutet sprichwörtlich, viele Berührungspunkte miteinander zu haben. Das heißt auch, potentiell an einigen Stellen in einen Konflikt geraten zu können.

Konflikte in der Nähe des nachbarschaftlichen Zusammenlebens sind völlig normal und insofern nicht grundsätzlich schlimm.

Eskalieren diese Konflikte jedoch, bedrohen sie schnell den persönlichen Wohn- und Lebens- und damit den intimsten Rückzugs- und Schutzraum der in Nachbarschaft Lebenden. Das raubt jenen in kürzester Zeit massiv Kraft und Nerven.

Darüberhinaus verliert das Zuhause seine Behaglichkeit und wird stattdessen zur Trutzburg im Belagerungszustand. Scharmützel und Grabenkämpfe bestimmen schließlich den Alltag.

Wie genau verlaufen solche Konflikte und wie kann Mediation in einer solchen Belastungssituation Abhilfe schaffen?

Der Nachbarschaftsstreit als eine legendäre Form des Streits

Weithin bekannt ist der legendäre Streit zwischen Donald Duck und Nachbar Zacharias Zorngiebel. In überspitzter Form illustrieren die Comics, wie sehr ein Nachbarschaftsstreit eskalieren kann.
Mit immer neuen und drastischeren Mitteln bekriegen sich die beiden Kontrahenten – und dies nicht selten bis zum gemeinsamen Untergang. Da wird einander das zusammengerechte Laub über den Zaun gekippt, es wird sich ohrenbetäubend mit Musik beschallt oder es werden einander die Rosen rasiert. Und als Außenstehende*r fragt man sich stets:

Woher nur dieser wahnwitzige Streit?

Wie auch bei Familienfehden oder Ortsrivalitäten weiß irgendwann oft Keine*r mehr, worum es im Ursprung einmal ging.
Fest steht nur, dass der Zank unaufhörlich fortgesetzt werden muss – schließlich ist die Gegenseite in ihrem ganzen Sein und Sich-Gebärden einfach vollkommen unerträglich und hat es verdient, regelmäßig etwas abzubekommen.
Stehlen benachbarte Dörfer einander brauchtumartig wechselseitig jedes Jahr aufs Neue die Maibäume, so kann man dies – solange dabei niemand physisch zu Schaden kommt – wohl recht leicht als unproblematisch abtun, da hier das spielerische Element im Umgang miteinander im Vordergrund steht. Doch was ist, wenn das Spiel gar nicht mehr witzig ist?

Schluss mit lustig – bitterböser Ernst

Dauert der Zoff zwischen Nachbar*innen an und lässt jedwedes Einander-Necken vermissen, sondern bricht sich immer ernster Bahn, so wird die Belastung für die Beteiligten schnell immens. Zu nah gehen im Alltag die Grenzüberschreitungen entlang des Gartenzauns.
Gerade dann, wenn es sich um eigene Grundstücke handelt, ist die Situation oft geradezu unentrinnbar. Man hat sich sein Traumeigenheim geschaffen und nun wird einem alles durch die Nachbarschaft vergällt.

Ade Gartenzaunkrieg! – Auf gute Nachbarschaft!

Ich selbst bin auf einem Dorf aufgewachsen und konnte miterleben, wie sich ein Streit zwischen meinen Eltern und dem Nachbarn zur einen Seite unseres Grundstücks hin verhärtete. Immer wieder waren meine Eltern über Vorkommnisse erbost und schließlich entbrannte eine juristische Auseinandersetzung. Wie wütend und belastet von dieser Situation vor allem mein Vater war, konnte ich spüren.
Heute weiß ich, dass eine Mediation beiden Seiten viel Ärger und Nerven hätte sparen können. Wäre es gelungen, sich mit Hilfe eines unparteiischen Dritten an einen Tisch zu setzen, so hätten die Bedürfnisse der Streitenden viel eher wechselseitig Beachtung finden können.
So dauerte der Zoff Jahre an und eine Aussöhnung fand erst wesentlich später durch eine Annäherung über die Söhne des Nachbarn statt. Unter unglücklicheren Umständen würde sich der Streit heute immer noch weiterziehen.

Als Ihr Mediator unterstütze ich Sie dabei, als Nachbar*innen Verständnis für einander zu entwickeln und somit Ihr nachbarschaftliches Verhältnis auf eine neue Basis zu stellen.

Gemeinsam klären wir alle wichtigen Grenzziehungsfragen und treffen Regelungen, die beiden Seiten ein Leben nach ihren Bedürfnissen ermöglichen.

Womöglich stellen wir zuguterletzt fest, auf welchen Gebieten Sie zu beiderseitigem Vorteil miteinander kooperieren können.

Die Nähe des Zusammenlebens macht den bekannten Spruch letzen Endes in Ihrem eigenen Sinne zu einem kategorischen Imperativ: Auf gute Nachbarschaft!

Für ein auf Sie und Ihre nachbarschaftliche Situation zugeschnittenes Angebot nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu mir auf.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis

Mediation ist und ersetzt keine Einzel- oder Gruppentherapie. Tiefgreifende seelische Traumata, die Unselbstständigkeit von Menschen verursachen, können in der Mediation nicht angemessen bearbeitet werden. Sollte sich in einer Mediation abzeichnen, dass ein gemeinsames Voranschreiten durch tiefsitzende Beeinträchtigungen einzelner Beteiligter nicht möglich ist, werde ich dies in meiner Verantwortung für das Verfahren ansprechen und passende therapeutische Angebote aufzeigen.