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Mediation zwischen Eltern und Kindern

Das größte Näheverhältnis in Beziehungen ist innerhalb der Familie gegeben. Durch die räumliche Nähe im Zusammenleben und das hohe Maß an Identifikation miteinander kommt es umso leichter zu Konflikten.

Auch verändern sich die Rollen und Funktionen der Familienmitglieder mit ihrem Eintritt in neue Lebensphasen immer wieder, was eine Aktualisierung der familiären Beziehungen nötig macht und Auseinandersetzungen mit sich bringt.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass es völlig normal ist, dass es im Familiengefüge zu Verletzungen kommt, die über die Zeit den Umgang der Familienmitglieder miteinander prägen. Dies geschieht trotz bzw. teils sogar genau wegen bester Absichten im Umgang miteinander

Besonders zwischen Eltern und Kindern passiert dies im Laufe des Aufwachsens der Kinder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.

Wie können Eltern und Kinder also zu einem erwachsenen Umgang miteinander gelangen?

Wenn sich die Rollen verändern

Gerade im Umgang zwischen Eltern und Kindern verändern sich die Rollen immer wieder. Der größte Umbruch ergibt sich dann, wenn die Kinder zu eigenständigen Persönlichkeiten werden, sich auf diesem Wege von ihren Eltern abgrenzen und ihren eigenen Lebensentwurf ausdefinieren.
Je nach Eltern-Kind-Konstellation mag sich dies zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedlich heftig auswirken. Ob während der Pubertät, beim Verlassen des Elternhauses, dem Antritt des Ausbildungsweges nach der Schule oder dem Eintritt in ein wirtschaftlich unabhängiges Dasein von den Eltern mit Beginn der Erwerbstätigkeit – all jene emanzipatorischen Schritte sorgen für eine Veränderung in der Eltern-Kind-Beziehung.

Denn auf diesem Wege ist das Infragestellen des Elternhauses ein wesentlicher Schritt, der es dem Kind erst erlaubt, für sich selbst zu bestimmen, von welchen Prinzipien das eigene Leben geleitet werden soll. Hierbei werden Anschauungen und Lebensweisen der Eltern entweder angenommen und (ggf. modifiziert) fortgeführt oder aber abgelehnt und verworfen.

Eltern können ihren Kindern nicht alles recht machen – und das ist normal und in Ordnung so

Besonders schmerzhaft ist es für Eltern, wenn ihnen ihre Kinder Dinge zum Vorwurf machen, die sie in bester Absicht in ihrer Erziehung auf bestimmte Weise gehandhabt haben. Hier ist es heilsam, sich zu vergegenwärtigen, dass dies vollkommen normal ist. Trotz bester Überzeugungen und Bemühungen können Eltern ihren Kindern nicht alles recht machen. Bestimmte Dinge werden die Kinder aus ihrer eigenen Lebenswelt heraus immer als falsch kritisieren.
In dem Wissen, dass dies ein universelles Prinzip ist, können sowohl Eltern als auch Kinder sich von Schuldgefühlen befreien, gemeinsam den Verlauf der Vergangenheit anerkennen und aufatmen.
Das Ablehnen bestimmter Verhaltens- oder Lebensweisen der Eltern durch die Kinder bedeutet weder ein Scheitern der Eltern in ihrer Erziehung, noch eine generelle Ablehnung der Eltern. Im Gegenteil: Erst durch die bewusste Ablehnung und Annahme von Lebensprinzipien der Eltern wird ein erwachsenes, einander annehmendes Eltern-Kind-Verhältnis möglich. Es bedeutet dass die Eltern darin erfolgreich gewesen sind, ihr Kind auf dem Weg hin zu einer eigenständigen Persönlichkeit zu begleiten.

Der Weg zu einem erwachsenen Eltern-Kind-Verhältnis

So leicht sich dieses großartige Bild eines erwachsenen Eltern-Kind-Verhältnisses entwirft, so schwierig kann der Weg dorthin jedoch sein. Dies gilt umso mehr, wenn sich Eltern in Umbruchsituationen nicht mit den Lebenswegentscheidungen des Kindes anfreunden können, das Kind aber emotional und wirtschaftlich von der Unterstützung der Eltern abhängt.
Die Berufs- oder Studienwahl des Kindes ist in einigen Familien solch ein klassisches Reizthema. Hier prallen oft sehr unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen aufeinander, die sich aus den Sichtweisen und Bedürfnissen speisen, die der jeweiligen generationalen lebensweltlichen Erfahrung entspringen.
So kann für die eine Seite bspw. die ökonomische Absicherung des Kindes im Vordergrund stehen und für die andere Seite die größtmöglich persönliche Entfaltung des Kindes – übrigens in beiderlei Ausprägung.

Die Unterstützung durch eine neutrale Person verändert die Situation grundlegend und entlastet die Familienmitglieder enorm.

Als Ihr Mediator stehe ich von meinem Alter her zwischen Ihnen als Eltern und Kinder. Mir sind sowohl die Herausforderungen, aus jugendlicher Sicht heraus eine Lebensperspektive zu finden, präsent, als auch die Anforderungen, die das Leben als eigenständiges, erwachsenes Gesellschaftsmitglied mit sich bringt.

Dank der persönlichen Erfahrung, wie wundervoll sich tiefe Aussöhnung auf die eigene Eltern-Beziehung auswirkt, freue ich mich, Sie auf diesem spannenden Weg zu begleiten.

Für ein auf Sie und Ihre Eltern-Kind-Situation zugeschnittenes Angebot nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu mir auf.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis

Familienmediation ist und ersetzt keine Einzel- oder Familientherapie. Tiefgreifende seelische Traumata, die Unselbstständigkeit von Familienmitgliedern verursachen, können in der Mediation nicht angemessen bearbeitet werden. Sollte sich in einer Mediation abzeichnen, dass ein gemeinsames Voranschreiten durch tiefsitzende Beeinträchtigungen einzelner Familienmitglieder nicht möglich ist, werde ich dies in meiner Verantwortung für das Verfahren ansprechen und passende therapeutische Angebote aufzeigen.