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Mediation unter Geschwistern

Geschwister zu haben, ist für viele Menschen eine großartige Sache, da dies bedeutet, auch über die Eltern hinaus eine Kernfamilie zu besitzen.

Sämtliche Themen, die mit den Eltern zu tun haben, müssen folglich nicht alleine gemeistert werden. So können Geschwister gemeinsam eher ein Gegengewicht zum Eltern-Duo bilden.

Und im Fall des Ablebens der Eltern bedeutet es, nicht alleine die gewaltige Trauer und die immensen organisatorischen Herausforderungen bewältigen zu brauchen.

Doch was ist, wenn das Geschwisterverhältnis nicht (bloß) von Nähe und einem Gefühl von „Wir ziehen an einem Strang“ geprägt ist?

Wie kommt es, dass es sich auch sehr schwierig anfühlen kann, Geschwister zu haben?

Unterschiedliche Geschwisterrollen und Behandlung durch die Eltern

In Geschwisterverhältnissen geht es oft um die Frage, inwiefern den einzelnen Geschwistern in ihrem Aufwachsen und in der durch ihre Eltern erfahrenen Zuwendung Gerechtigkeit widerfahren ist.
Dies gilt oft umso mehr, wenn es einen deutlichen Altersabstand zwischen den Geschwistern gibt, denn dies bedeutet ja, dass ihre Eltern sie in möglicherweise für sie selbst sehr unterschiedlichen Lebensabschnitten bekommen und großgezogen haben.

Auch bringt es unterschiedliche Rollen und unterschiedliche Formen der innerfamiliären Aufmerksamkeit mit sich, Erst-, Zweit- bzw. Drittgeborene*r zu sein. Deshalb fühlen sich Kinder von ihren Eltern vielmals nicht nur anders, sondern ungerecht gegenüber den Geschwistern behandelt.
Dieser Umstand wiederum prägt das Verhältnis zu den Geschwistern und oftmals wird jenen angelastet, die Eltern unverhältnismäßig stark für sich eingenommen zu haben und somit unfair am Bruder oder an der Schwester gehandelt zu haben.

Blockaden in familiären Umbruchsituationen

Diese Verletzungen aus Kindertagen führen dazu, dass später z.B. in familiären Umbruchsituationen mit Blick auf Sachfragen Blockaden entstehen, die mit der Sache an sich nichts oder nicht viel zu tun haben.
Wenn es also bspw. um das Altern der Eltern und die Frage geht, wer von den Geschwistern wie viel Verantwortung für die Eltern hinsichtlich Fürsorge und/oder Pflege übernimmt, dann spielt dabei oft die Frage eine Rolle, wer von den Eltern empfundenermaßen wie viel Zuwendung erfahren hat und wer folglich den Eltern wie viel Zuwendung „schuldet“.
Eine faire, „erwachsene“ Regelung, die die Lasten unter den Geschwistern gleich verteilt bzw. der aktuellen Lebenssituation der erwachsenen Geschwister gerecht wird, wird hierdurch verunmöglicht.
Ähnliches zeigt sich daher auch in vielen Fällen, wenn die Aufteilung des Erbes unter Geschwistern verhandelt wird (siehe Nachlass-Mediation).

Mediation kann helfen, die im Aufwachsen als ungerecht empfundene Behandlung durch die Eltern und/oder die Geschwister zu thematisieren und blockierende Negativ-Gefühle zu überkommen.

Ist die Beziehung unter den Geschwistern ausgesöhnt, ermöglicht dies, als Geschwister eine starke Einheit zu bilden.

Auch wird es den Geschwistern nun viel leichter fallen, miteinander zu vereinbaren, wie sie die sich an sie als Erwachsene stellenden Herausforderungen gemeinsam bewältigen wollen.

Als ältester von drei Brüdern kenne ich die Herausforderungen, die mit unterschiedlichen Geschwisterrollen einhergehen und begleite Sie als Ihr Mediator auf diesem Weg empathisch.

Für ein auf Sie und Ihre geschwisterliche Situation zugeschnittenes Angebot nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu mir auf.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis

Familienmediation ist und ersetzt keine Einzel- oder Familientherapie. Tiefgreifende seelische Traumata, die Unselbstständigkeit von Geschwistern verursachen, können in der Mediation nicht angemessen bearbeitet werden. Sollte sich in einer Mediation abzeichnen, dass ein gemeinsames Voranschreiten durch tiefsitzende Beeinträchtigungen einzelner Geschwister nicht möglich ist, werde ich dies in meiner Verantwortung für das Verfahren ansprechen und passende therapeutische Angebote aufzeigen.