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Nachlass- oder Erbschaftsmediation

Betrachtet man von außen, wie in manchen Familien um den Nachlass eines Familienmitglieds gestritten wird, steht man schnell ungläubig davor.

Mehr noch: Unter Umständen sind wir sogar geneigt, einzelnen Familienmitgliedern Bösartigkeit und Habgier zu unterstellen, so, wie sie an die Sache herangehen.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass dies Beobachtungen und Interpretationen sind, die zu kurz greifen.

Denn hinter dem sichtbaren Verhalten der Familienmitglieder in dieser besonderen Situation verbirgt sich in der Regel mehr, als man so zu erkennen vermag.

Wie lassen sich also die Streitigkeiten, die teilweise um ein Erbe entbrennen, für alle Familienmitglieder zufriedenstellend auflösen?

Unterschiedliche Erwartungen an das Familienerbe

In Fragen der Aufteilung des Erbes der Eltern oder anderen Familienangehöriger kommt es nicht umsonst häufig zu Auseinandersetzungen. Denn Vielfach ist der Blick auf den Nachlass mit jeweils unterschiedlichen Erwartungen der Familienmitglieder an den Umgang mit dem Erbe verbunden.

Auseinandergehendes Gerechtigkeitsempfinden

Zum einen können Fragen der mengenmäßigen Verteilung von Gütern auf Familienmitglieder mit Fragen der innerfamiliären Gerechtigkeit zusammenhängen.
So kann es vorkommen, dass Familienmitglieder empfinden, dass ihnen mehr zusteht als Anderen, da sie ihrer Ansicht nach früher weniger – finanzielle oder emotionale – Zuwendung erfahren haben.
Oder einzelne Familienmitglieder haben sich in den letzten Jahren besonders intensiv um das verstorbene Familienmitglied gekümmert und beanspruchen für die aufgewendete Zeit und emotionale Kraft einen größeren Anteil am Erbe.

Unterschiedliche Bedeutungen des Familienerbes und individuelle Trauer

Zum anderen hat das Erbe und der Umgang damit für unterschiedliche Familienmitglieder jeweils eine andere Bedeutung.
Während Einzelne die „Abwicklung des Erbes“ vorrangig als technische Aufgabenstellung betrachten, die es zeitlich und finanziell effizient zu erledigen gilt, stecken Andere inmitten der Trauerphase und hängen emotional derart am Nachlass, dass sie innerlich noch gar nicht dazu bereit sind, sich zu einer bestimmten praktischen Verwertung der Güter und Erinnerungsstücke zu entschließen.
Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass Erstere gefühlskalt sind, sondern es mag bspw. für sie eine Grundvoraussetzung sein, das Gefühl zu haben, alles geregelt zu haben, bevor sie sich ihrer Trauer hingeben können.

Ungleichzeitigkeit in der Trauerbewältigung, auseinandergehendes Gerechtigkeitsempfinden oder sich unterscheidende Mentalitäten der Familienmitglieder bewirken, dass es in Familien hinsichtlich Nachlass-Fragen schnell zu Verstimmungen kommt.

Auf Grund der Nähe der Beteiligten und wegen ihrer eng verwobenen Bindung und Geschichte entstehen hieraus in einigen Fällen massive Erbschaftskonflikte.

Als Ihr Mediator unterstütze ich Sie dabei, in dieser belastenden Situation ihr jeweils eigenes Bedürfnis zu erkennen und dieses den anderen Familienmitgliedern begreiflich zu machen.

Gemeinsam arbeiten wir die Familiengeschichte soweit auf, wie es nötig ist, um zu verstehen, wessen Gerechtigkeitsempfinden wie aussieht.

Schließlich entwerfen wir einen Plan für das praktische Verfahren mit dem Nachlass, der den Gefühlen und lebensweltlichen Anforderungen der Familienmitglieder Rechnung trägt.

Für ein auf Sie und Ihre Nachlass-Situation zugeschnittenes Angebot nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu mir auf.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis

Familienmediation ist und ersetzt keine Einzel- oder Familientherapie. Tiefgreifende seelische Traumata, die Unselbstständigkeit von Familienmitgliedern verursachen, können in der Mediation nicht angemessen bearbeitet werden. Sollte sich in einer Mediation abzeichnen, dass ein gemeinsames Voranschreiten durch tiefsitzende Beeinträchtigungen einzelner Familienmitglieder nicht möglich ist, werde ich dies in meiner Verantwortung für das Verfahren ansprechen und passende therapeutische Angebote aufzeigen.