Menu

Trennungs- oder Scheidungs-Mediation

Eine Trennung oder Scheidung nach einer langen, bedeutsamen Partnerschaft ist ein schmerzhafter Prozess. Wie viel Schmerz über die Trennungsphase hinaus in uns als Menschen zurückbleibt, hängt jedoch ganz wesentlich an der Art der Verarbeitung der Beziehung.

Je nachdem, in welcher Weise wir auseinandergehen, nehmen wir entweder einen tiefsitzenden Stachel mit oder einen wertvollen Schatz an Erinnerungen und Erfahrungen.

Der „Rosenkrieg“ bringt es im Deutschen auf den Punkt, wie viele Paare während und nach einer Trennung miteinander umgehen. Hier wird der ehemals geliebte Mensch zum Hassobjekt.

Dass Paare mit einer solchen Härte und Schärfe gegeneinander vorgehen, zeugt davon, wie tief die Gefühle für den je anderen Menschen sind. Gleichgültigkeit sieht anders aus.

Mit Hilfe der Mediation gelingt es, die Negativ-Spirale aus Fremd- und Selbstverachtung zu durchbrechen, die hier am Werk ist und den Umgang miteinander auf eine neue Basis zu stellen.

Dass es sich in Trennung befindlichen Menschen nicht zu zweit gelingt, wieder einen respektvollen Umgang und Aussöhnung zu erreichen, ist vollkommen normal. In einem solchen Konflikt, wie er uns als Menschen kaum näher gehen könnte, sind wir unserer besten Ressourcen beraubt, die wir für die Bewältigung der Situation bräuchten.

Wie kommt es, dass diese Konfliktsituation uns so sehr in unserer Identität und womöglich auch in unserer Existenz bedroht?

Von der Verwobenheit der Individuen als Partner*innen

Haben wir eine lange und/oder bedeutsame Paarbeziehung mit einem anderen Menschen gelebt, ist es zumeist so, dass unsere persönliche Entwicklung stark von der gemeinsamen Zeit geprägt ist. Unsere aktuelle Lebensrealität ist eng mit der des Partners/der Partnerin verwoben und wir wären wahrscheinlich ohne den Partner/die Partnerin nicht derselbe Mensch geworden. Unsere Identität ist über die Zeit möglicherweise mehr eine Gemeinsame geworden, als wir noch jeweils eine Eigenständige besitzen.

Die Aussöhnung der Beziehung ist gerade bei einer Trennung wichtig

Deshalb ist es fatal, wenn wir im Moment der Trennung die gelebte Beziehung mit einem Mal völlig anders bewerten oder diese gar vollkommen abwerten. Denn auf diese Weise werten wir uns selbst ab.
Schauen wir auf die Beziehung in der Annahme zurück, dass wir uns massiv (in der anderen Person) getäuscht haben, die ganze Zeit auf dem falschen Weg waren und einen großen Irrtum begangen haben, fügen wir uns selbst enormen Schaden zu. Die Abwertung der Beziehung schafft Wut auf den/die Andere/n, Wut auf uns selbst, Frust, Schmerz und letzten Endes Selbstabwertung.
Werden diese Negativgefühle nicht bearbeitet, so ist es oft so, dass sie unser ganzes weiteres Leben in uns fortwirken. Aus diesem Grund ist es in jedem Fall – für uns als Individuen – wichtig, die Beziehung zu diesem für uns so bedeutsamen Menschen auszusöhnen. Nur so kann all das, was während der Beziehung für uns von hohem Wert gewesen ist und all das, was wir aus der Beziehung über uns lernen konnten, seinen Wert behalten bzw. zurückgewinnen.

Von der „Wieder-Zweiwerdung“ als Einzelpersonen

Sich trennen bedeutet in diesem Sinne auch „Wieder-Zweiwerdung“. Und genauso wie die „Einswerdung“ zuvor Zeit und Arbeit beansprucht hat, verhält es sich auch mit der Rückkehr zum Dasein als Einzelperson.
Dies bedeutet einerseits, sich darüber klar zu werden, wer und wie wir durch die Beziehung geworden sind und in der Folge das Annehmen im Rahmen der Beziehung erworbener Persönlichkeitsveränderungen im Denken und Handeln oder auch das Verwerfen derselbigen und ggf. eine Rückkehr zum „alten Selbst“ oder eine Mischform aus diesen beiden Polen.
Der Weg dorthin führt idealerweise über die Auseinandersetzung mit dem/der nun ehemaligen Partner/in, denn im Moment der Trennung kommt es für gewöhnlich zunächst zu einer heftigen Distanznahme voneinander, die der jeweiligen persönlichen Entwicklung während und nach der Partnerschaft nicht gerecht zu werden vermag. Wut und Trauer müssen ausgelebt werden dürfen, um sich von den heftigen Negativgefühlen der Trennung reinigen zu können.
Dieser Vorgang wird ohne das Gegenüber stets im unbefriedigenden, leeren Raum enden, da alle persönlichen Regungen ohne Resonanz bleiben. Erst in der tatsächlichen Auseinandersetzung miteinander wird heilsame Aussöhnung und das Wiedererlangen eines guten Selbstgefühls möglich.

Von der „Wieder-Zweiwerdung“ in lebenspraktischen Dingen

Andererseits bedeutet Trennung ein „Sich-auseinander-Dividieren“ in lebenspraktischen Angelegenheiten und Gütern. Je größer der Grad an wirtschaftlicher Verwobenheit miteinander, desto mehr Sorgfalt ist nötig, eine für beide Seiten faire Aufteilung gemeinsamer Finanzen und Besitztümer zu erreichen, die sowohl die aktuelle Lage der beiden Partner*innen berücksichtigt, als auch deren Zukunft.

Trennung mit Kind(ern)

Gerade dann, wenn es Kinder in der Beziehung gibt, tragen beide Partner*innen eine lebenslange, gemeinsame Verantwortung für diese (so zumindest meine persönliche Werteüberzeugung). Im Sinne des Kindeswohls wird in diesem Punkt die Kooperation der Partner/innen auch über die Paarbeziehung hinaus nötig sein.
Damit das Kind/die Kinder den heftigen Lebenseinschnitt der Trennung der Eltern/sie Erziehenden möglichst gut bewältigen können, ist es überaus wichtig, dass die nun ehemaligen Partner*innen ihre Beziehung zueinander aussöhnen.
Andernfalls werden sich ihre jeweiligen Negativ-Gefühle auf die Kinder übertragen, wodurch diese in einen inneren Loyalitätskonflikt geraten, der für sie kaum auflösbar ist, da Kinder nicht anders können, als ihre Eltern bedingungslos zu lieben.

Mediation bietet die Chance auf eine Trennung im Guten

Als Mediator unterstütze ich Sie auf dem herausfordernden Weg, die Paarbeziehung so aufzulösen, dass Sie beide jeweils für sich danach mit einem guten Gefühl weiterleben können.
Tiefe Aussöhnung zu erreichen, ist sicherlich nicht leicht. Doch wenn dies gelingt, wird dies bedeuten, dass Sie jeweils für sich mit dem Wert, den Ihre Beziehung für Sie hatte, im Leben voranschreiten können. Sie dürfen das, was gut war, behalten und können dankbar sein für die gemeinsame Zeit.
Auf diese Weise werden Sie wieder innerlich frei, neuen Menschen emotional gereinigt zu begegnen. Sie ermöglichen es Ihren Kindern, sie beide frei von innerer Zerrissenheit zu lieben und geben ihnen Stabilität, indem wir – nach Möglichkeit unter Einbezug Ihrer Kinder – vereinbaren, wie Sie zukünftig Ihr Leben als Familie mit getrennten Eltern organisieren möchten.
Genauso beschließen Sie mit meiner Hilfestellung miteinander, wie Sie Ihre Finanzen und Güter in einer Weise aufteilen, die Ihnen beiden in Ihren Wünschen und Bedürfnissen gerecht wird.

Die Anwesenheit einer dritten Partei kann den Strudel der negativen Trennungsgefühle und -interaktion verlangsamen und womöglich sogar umkehren. Als Ihr Mediator stehe ich Ihnen auf dem Weg durch diese Turbulenzen bei und helfe Ihnen, den Weg Ihrer Trennung miteinander festzulegen.

So gehen Sie ausgesöhnt und mit dem Gefühl, etwas Wertvolles erlebt zu haben und als Schatz auf Ihren weiteren Weg mitnehmen zu dürfen, auseinander.

Für ein auf Sie und Ihre Trennungs-Situation zugeschnittenes Angebot nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu mir auf.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis

Paar- bzw. Trennungsmediation setzt Eigenständigkeit voraus und ist und ersetzt daher keine Einzel- oder Paartherapie, sondern verläuft an der Grenze dazu. Tiefgreifende seelische Traumata, die Unselbstständigkeit verursachen, können in der Mediation nicht angemessen bearbeitet werden. Sollte sich in einer Mediation abzeichnen, dass ein gemeinsames Voranschreiten durch tiefsitzende Beeinträchtigungen nicht möglich ist, werde ich dies in meiner Verantwortung für das Verfahren ansprechen und passende therapeutische Angebote aufzeigen.